Überblick

In der Lehrveranstaltung Systemanalyse (SA) geht es um die unmittelbaren Voraussetzungen der Programmierarbeit: das Erfassen des Aufgaben- bzw. Problembereichs und die Umsetzung in ein Softwarekonzept. Alle Ergebnisse der Systemanalyse werden in Form von Modellen beschrieben, insofern ist Systemanalyse vor allem Modellierungsarbeit. Sie liegt im Kern des Fachgebietes Software Engineering, das den gesamten Bereich der Softwareherstellung und -pflege behandelt, von Management­techniken bis zu Programmierschemata und Testmethoden. Ein Schwerpunkt des Kurses ist das Erlernen der Modellierungssprache UML. Es wird gezeigt, welche Modellierungsaufgaben mit welchen UML-Diagrammtypen zu lösen sind; um alle Diagrammtypen in ihrem Verwendungskontext darzustellen, geht dieser Kurs ein wenig über die Phase der Systemanalyse hinaus.

Die einzelnen Schritte und Methoden werden anhand des Fallbeispiels "Mitfahrzentrale" erläutert und geübt. In den Übungen wird dieses Fallbeispiel als Projekt bearbeitet, von der intuitiven Anforderungsanalyse bis zum ersten Prototyp. Als CASE-Tool wird durchgängig Borland Together ControlCenter in der Version 6.2 eingesetzt.

Zur Softwareversionsverwaltung wird das Werkzeug Subversion eingesetzt.

Die Lehrveranstaltung besteht aus Vorlesungen, in denen primär neue Themeninhalte vermittelt werden, evtl. (je nach verfügbarer Anzahl von Semesterwochen) Präsentationen, in denen die Studierenden während der Vorlesungszeit ihre Arbeiten vorstellen, und Übungen, in denen diese Themen weiter aufbereitet und praktisch vertieft werden. In den Übungen besteht Anwesenheitspflicht.

Gruppeneinteilung

Teamfähigkeit ist im Software Engineering wichtig, deshalb sollen die Übungen in Gruppen mit durchschnittlich vier, höchstens fünf Mitgliedern bearbeitet werden.

Die Gruppeneinteilung sollte durch alle Teilnehmer der Lehrveranstaltung in der Woche zwischen der ersten und zweiten Vorlesung selbständig abgeschlossen werden. Sollten einzelne Teilnehmer eigenständig keine Gruppe finden, erfolgt eine Einteilung dieser Personen durch den Dozenten in der zweiten, spätestens in der dritten Vorlesung.

Spätestens zur Abgabe des ersten Meilensteins "Erstangebot mit Referenzglossar" (in der dritten Vorlesung) muss die Belegung der Lehrveranstaltung und die Gruppenbildung abgeschlossen sein.

Bewertung

Im Rahmen der Übungszeiten werden von jeder Übungsgruppe im Semester insgesamt sieben aufeinander basierende, meist praktische Modellierungsaufgaben (sogenannte "Meilensteine") bearbeitet und abgegeben. Diese Aufgaben werden während der Übungszeiten intensiv mit dem Dozenten besprochen. Die Abgabe erfolgt während der Übungszeiten pünktlich zum angegebenen Termin (ersichtlich im Internet auf einer zu Beginn des Semesters bekanntgegebenen Webseite und konkretisiert in der Vorlesung). Aus einer verspäteten Abgabe erfolgt Notenabzug (eine Notenstufe pro Woche).

Die vollständige Bearbeitung eines Meilensteins wird mit der Note 1,7 bewertet. Zusatzpunkte (Noten 1,3 oder 1,0) können durch eine überdurchschnittlich gute Arbeit erreicht werden. Notenabzug erfolgt bei ungenügender Leistung.

Die Abgabe erfolgt ausschließlich ausgedruckt auf Papier (mehrere Seiten werden getackert) mit Deckblatt (inkl. Gruppenname, -logo und Liste der Gruppenmitglieder mit Matrikelnummern, eMail-Adressen und Fotos). Andere Abgabearten oder andere Formate gelten ohne vorherige Absprache mit den Lehrbeauftragten automatisch als nicht abgegeben.

Die Lehrbeauftragten behalten sich die Verteilung einzelner Aufgaben auf bestimmte Gruppenteilnehmer vor, falls sie den Eindruck gewinnen, dass die gruppeninterne Verteilung nur unzureichend erfolgt.

An mehreren Terminen präsentieren die Übungsgruppen während der Vorlesungszeit ihre Meilensteine. Eine nicht gehaltene Präsentation wird mit 5,0 bewertet. Da während eines Vorlesungstermins aus Zeitmangel nicht alle Gruppen ihre Arbeiten präsentieren können, übernehmen die Lehrbeauftragten die Verteilung der einzelnen Gruppen auf die Präsentationstermine. Die Lehrbeauftragten behalten sich ebenso die Aufteilung der Gruppen bei einer ungeraden Anzahl von Präsentationsterminen vor.

Die Lehrveranstaltung endet mit einer Klausur. Ein wichtiger Bestandteil der Klausur ist die Lösung vorgegebener Modellierungsprobleme. Zur Klausur sind keine Unterlagen und Hilfsmittel zulässig. Kommunikation während der Klausur ist ausschließlich mit dem Dozenten gestattet, der Missverständnisse und Unklarheiten beseitigen kann.

Die Klausurnote geht mit 60% in die Gesamtnote der Lehrveranstaltung ein, die Meilensteine und Präsentationen mit 40%. Zulassungsvoraussetzung zur Klausur ist die Abgabe der Meilensteine eins bis fünf. Bis zum Semesterende müssen jedoch alle Meilensteine abgegeben worden sein. Das Bestehen der Klausur ist Voraussetzung für die Anrechnung der Punkte aus den Meilensteinen und Präsentationen.